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1. Welche Anlagestrategie wenden Sie an?
2. Warum werden uns von unserer Bank hauptsächlich aktienbasierte Produkte empfohlen?
3. Unsere Bank rät uns seit vielen Jahren ausschließlich zu Investmentfonds. Was können die Gründe dafür sein?
4. Setzen Sie auch Indexfonds und ETF's in Ihrer Beratung ein?
5. Bei mir wird demnächst eine Lebensversicherung fällig. Mein Bankberater rät mir zum Abschluss einer sofort beginnenden Rentenversicherung, damit wäre mein "Langlebigkeitsrisiko" gedeckt. Welche Alternativen habe ich?
6. Wir sind vor kurzem Großeltern geworden und wollen unserem Enkel eine komfortable Ausbildungsvorsorge errichten. Unser Versicherungsmakler rät uns zu einer Ausbildungsversicherung, ist das die einzige Möglichkeit?
7. Unser Berater der XY Bank ruft uns ständig an und schlägt uns Umschichtungen in unserem Depot vor. Wir sind uns nicht sicher, ob dies zu unserem Vorteil ist, was können wir machen?
8. Wir verfügen über ein größeres Vermögen und haben in den letzten Jahren größere Verluste durch hohe Gebühren, schlechte Produkte und falsche Ratschläge erlitten. Wir denken darüber nach, uns von der Bank zu trennen, was sind unsere Alternativen?
Welche Anlagestrategie wenden Sie an?
Ich verfolge in allen Depots einen passiven Verwaltungsansatz. Das bedeutet, dass unnötige Umschichtungen und das Taktieren in fallenden und steigenden Märkten nicht stattfinden. Es ist vielmehr meine Aufgabe, in jeder Marktsituation dafür zu sorgen, dass die von meinen Kunden gesetzten Standards diszipliniert eingehalten werden. Die kontinuierliche Beibehaltung strenger Diversifikationskriterien und die regelmäßige Überprüfung der gesetzten Ziele sind weitere strategische Ansätze.
Umschichtungen werden nur dann vorgenommen, wenn sich Ihre persönliche Situation, Ihre Risikoprämissen oder die makroökonomische Ausgangslage dauerhaft verändern. Zudem rate ich grundsätzlich dazu, die Depots in regelmäßigen Abständen an die risikomäßigen Rahmenbedingungen des Ausgangszeitpunkts anzupassen (Rebalancing).
Die Anlagestrategie wird mit kostengünstigen Indexfonds und ETFs umgesetzt.
Das bedeutet, ich setze größtenteils passiv gemanagte Produkte ein und verhalte mich als Berater ebenfalls passiv.
Die Bestimmung des Aktien- und Rentenanteils nehme ich in enger Anlehnung an Ihr persönliches Risikoprofil vor. Sie werden nicht anhand einer Befragung in eine Kundengruppe gedrängt und dann gruppenspezifisch mit Finanzprodukten ausgestattet - so wie dies üblicherweise der Fall ist.
Warum werden uns hauptsächlich aktienbasierte Produkte empfohlen?
Die Höhe der Provision für verkaufte Produkte ist unterschiedlich. Tagesgelder, Geldmarktfonds und Rentenfonds bringen dem Verkäufer bis zu 4% Provision. Aktienbasierte Produkte hingegen sorgen für Provisionen bis zu 6%. Gleiches gilt für die jährlichen Bestandsvergütungen.
Unsere Bank rät uns seit vielen Jahren ausschließlich zu Investmentfonds. Was können die Gründe dafür sein?
Der Hauptgrund ist die Provisionszahlung, die durch den Verkauf von Investmentfonds an den Berater fließt. Sie beträgt bis zu 6% der Kaufsumme.
Kurz: Die Bank befindet sich im Zwang, Ihnen möglichst teure Produkte zu verkaufen - zu Ihrem Nachteil.
Setzen Sie auch Indexfonds und ETF's in Ihrer Beratung ein?
Ja, diese Finanzprodukte stellen die Grundlage aller von mir entworfener Depots dar.
Bei mir wird demnächst eine Lebensversicherung fällig. Mein Bankberater rät mir zum Abschluss einer sofort beginnenden Rentenversicherung, damit wäre mein "Langlebigkeitsrisiko" gedeckt. Welche Alternativen habe ich?
Die Empfehlung zu einer sofort beginnenden Rentenversicherung resultiert offenbar aus der zu erwartenden Provisionseinnahme, die rund 5% des Fälligkeitsbetrags der Lebensversicherung ausmachen wird. Das meistgenutzte Verkaufsargument ist in der Tat die Deckung des so genannten Langlebigkeitsrisikos, also Vermeidung einer späteren Altersarmut aufgrund eines aufgebrauchten Kapitalstocks.
Man müsste die Situation genau prüfen und verschiedene Rentenangebote miteinander vergleichen. Zudem sollten weitere Anlageformen mit in Betracht gezogen werden. Bundeswertpapierauszahlungspläne auf Indexfondsbasis wären beispielsweise alternativ in Erwägung zu ziehen.
Im Endeffekt kommt es auf Ihre persönliche Situation, die richtige Mischung von Finanzinstrumenten in Verbindung mit niedrigen Kosten und einer vollständig unabhängigen Beratung an.
Wir sind vor kurzem Großeltern geworden und wollen unserem Enkel eine komfortable Ausbildungsvorsorge errichten. Unser Versicherungsmakler rät uns zu einer Ausbildungsversicherung, ist das die einzige Möglichkeit?
Nein, es geht dem Makler offensichtlich nur um die Vereinnahmung der Provision. Sie haben am freien Kapitalmarkt eine Vielzahl preiswerter Möglichkeiten, um für das Enkelkind vorzusorgen. Denkbar wäre eine Mischung aus Sparplänen, basierend auf Bundeswertpapier-Indexfonds, europäischen Anleihen- und Aktienindexfonds. Alle diese Sparpläne können sehr kostengünstig eingerichtet werden, was zu besseren Anlageergebnissen und einer gesicherten Ausbildungsvorsorge führt.
Wenn Sie beispielsweise 100 Euro monatlich in eine Ausbildungsversicherung einzahlen wollen, die nach 18 Jahren fällig wird, so kommen anfängliche Gebühren in Höhe von 1.080 Euro (5%) zusammen. Die Einrichtung von zieladäquaten Sparplänen sollte nicht mehr als 300 bis 400 Euro kosten. Während die Versicherung Gebühren von bis zu 2% pro Jahr verschlingt, kosten die Sparpläne lediglich bis zu 0,3% p.a. zuzüglich eines optionalen Kontrollgesprächs alle 2 bis 3 Jahre. Zudem sollte die Wertpapierrendite der Sparpläne höher sein als bei der Versicherung.
Unser Berater der XY Bank ruft uns ständig an und schlägt uns Umschichtungen in unserem Depot vor. Wir sind uns nicht sicher, ob dies zu unserem Vorteil ist, was können wir machen?
Sie können davon ausgehen, dass Sie nur angerufen werden, um mit Ihnen neu provisionsintensive Geschäfte zu machen - zu Ihren Lasten. Sie können sich im Rahmen einer provisionsbasierten Beratung niemals sicher sein, welches der wahre Grund für die Bemühungen ihres "Beraters" ist.
Diese Sicherheit haben Sie nur bei der Zusammenarbeit mit einem Honorarberater, der idealerweise ein Certified Financial Planner ist. Er wird Sie vollständig unabhängig beraten und Ihre Transaktionskosten auf ein Minimum reduzieren.
Wir verfügen über ein größeres Vermögen und haben in den letzten Jahren größere Verluste durch hohe Gebühren, schlechte Produkte und falsche Ratschläge erlitten. Wir denken darüber nach, uns von der Bank zu trennen, was sind unsere Alternativen?
Sie verbessern Ihre Situation nur, indem Sie das Vergütungssystem wechseln. Dies wird innerhalb der deutschen Bankenlandschaft nur recht schwer zu realisieren sein. Das bedeutet, Sie sollten sich einem Honorarberater zuwenden, dessen Tätigkeit ausschließlich nach Aufwand oder über ein Pauschalhonorar abgerechnet wird.
Die positiven Effekte niedrigerer Kosten, der Einsatz schlanker und kosteneffizienter Finanzprodukte und das Ausbleiben gezielter Falschberatung wird ab dann Ihr Vermögen zukünftig mehren.
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